Diese Karten stellte die Druckerei L. C. Wittlich in Darmstadt im Steindruckverfahren her.
Karte | Auflage |
graubrauner (oliver) Karton | 750.000 Stück |
oranger Karton | 10.000 Stück |
roter Karton | 2.000 Stück |
Die graubraunen Karten „oliver Hund" stellten die Standard-Grußkarten mit Luftschifftransport während der Veranstaltung dar.
Inschrift rückseitigDie wie üblich frankierte und mit Luftpostmarke (10 Pf.) versehene Luftpostkarte (20 Pf.) ist in einen beliebigen Briefkasten der Reichspost zu werfen. Sie wird dann von der Reichspost mit dem Stempel „Flugpost am Rhein und Main" abgestempelt, einen Teil des Postweges durch das Postluftschiff befördert und alsdann an jede Adresse des Weltpostverkehrs versandt.
Der orangefarbene (sollte ursprünglich in gelber Ausfertigung, wie das Postflugzeug erscheinen) und rote Karton wurde zur besseren Unterscheidung für den Anspruch auf Flugzeugbeförderung herausgegeben. Diese Karten sollten beim Verteilen also auffallen. Der Druck der orangenen und roten Karten erfolgte im Buchdruck auf einseitig gerippten Kartonbahnen vorder- und rückseitig mit 16er Klischees in schwarz.
Inschrift rückseitigDie Flugpost am Rhein und Main wurde am 10. Juni 1912 unter dem Protektorat der Großherzogin von Hessen und bei Rhein eröffnet. Diese Karte wird auf dem Luftweg durch Leutnant von Hiddessen vom Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzogliches Hessisches) Nr. 24 mit einer Euler-Flugmaschine „Gelber Hund" befördert. - Die rote Flugzeugkarte ist nur in wenigen nummerierten Exemplaren hergestellt und wird nur in den Luftpostämtern verkauft. Garantierter Flug-Post-Weg: Frankfurt a. M. - Darmstadt, oder Darmstadt - Worms, oder Worms - Mainz, oder Mainz - Frankfurt a. M. (Porto 3 Mark) - Post-Flugmaschine
Die roten Karten sind vorderseitig zusätzlich einzeln nummeriert. Die Paginierung der roten Karten erfolgte nach Zuschnitt in einem separaten Druckvorgang von Nr. 1 bis 2000. Als Abart sind wenige Karten mit Doppel- bzw. Schmitzdruck (Schattendruck) der Paginier-Nummern bekannt.Nach Schätzungen sind über hundert Jahre nach der Veranstaltung noch circa 750 rotfarbige Karten erhalten geblieben.
Inschrift rückseitigDie Flugpost am Rhein und Main wurde am 10. Juni 1912 unter dem Protektorat der Großherzogin von Hessen und bei Rhein eröffnet. Diese Karte wird auf dem Luftweg durch Leutnant von Hiddessen vom Leib-Dragoner-Regiment (2. Großherzogliches Hessisches) Nr. 24 mit einer Euler-Flugmaschine „Gelber Hund" befördert. Sie ist nur in einer kleinen Auflage erschienen. Garantierter Flug-Post-Weg: Frankfurt a. M. - Darmstadt, oder Darmstadt - Worms, oder Worms - Mainz, oder Mainz - Frankfurt a. M. (Porto 1 Mark) - Post-Flugmaschine
In Bayern wurden vorgefertigte Flugpost-Karten mit Bayernmarken aufgegeben, in den fünf Etappen-Städten aussortiert und mit dem jeweiligen Veranstaltungssonder-Stempel entwertet.
Hierbei handelt es sich um die neuesten Bilder der Großherzoglichen Familie, die im Jahre 1912 vom Hoffotografen Steinacker angefertigt wurden. Die Abbildungen beim Wenden der Karten erscheinen entweder normal oder kopfstehend. Drei Abbildungen weisen stehende Motive auf.
Die Karten weisen mit den Originalabmessungen von 13,7 cm x 8,6 cm etwas geringere Maße auf, als die anderen Karten der Veranstaltung, bei denen jeweils eine Orginalabmessung von 14,2 cm x 9,5 cm zu verzeichnen ist.
Die Aufnahmen entstanden wohl im April 1912, während eines Aufenthalts der herzoglichen Paares bei Verwandten, der Zarenfamilie, auf der Krim und zeigen die Kinder beider Familien.
Die Karten weisen mit den Originalabmessungen von 13,7 cm x 8,6 cm etwas geringere Maße auf, als die anderen Karten der Veranstaltung, bei denen jeweils eine Orginalabmessung von 14,2 cm x 9,5 cm zu verzeichnen ist.
Die farbigen Bildkarten wurden von dem Jugendstilmaler Eugen Bracht (1842-1921) gestaltet, welcher diese mit drei Motiven der Darmstädter Umgebung versehen hat. Die Kartenserie wird auch als so genannter "bunter Hund" bezeichnet.
Nach den ersten Tagen kamen weitere sechs Karten mit Fotos der Veranstaltung von Susanne Homann zur Ausgabe, welche in Darmstadt, auf dem damaligen Exerzierplatz anlässlich der ersten Flugpostbeförderungen am Montag, dem 10. Juni 1912 (Flugzeug) sowie am Mittwoch, dem 12. Juni 1912 (Luftschiff) aufgenommen wurden.
Die großherzogliche Familie erfreute sich beim Volk großer Popularität und Beliebtheit. Deshalb wurden auch Restmengen der Kartenausgaben aus den beiden Vorjahren im Rahmen der beiden Flugwochen des Jahres 1912 gelegentlich verwendet.
Insgesamt werden noch rund 100 existierender Karten aus dem Jahre 1911, welche eine Serie von siebzehn verschiedenen Ausgaben umfasst, vermutet, welche sich durch die anschriftenseitig braune Druckfarbe u.a. des aufgebrachten Emblems von den Karten des Jahrgangs 1910 eindeutig unterscheiden lassen.
1910 verausgabte die Großherzogliche Fürsorgezentrale eine anschriftenseitig nummerierte Serie von sechs Fotokarten mit Bildmotiven aus dem Leben der großherzoglichen Familie, mit anschriftenseitig schwarzem Druck. Die Anzahl der heute noch belegbaren Karten des Jahrganges 1910 beläuft sich insgesamt auf weniger als 50 Stück. Allein diese Zahl gibt einen Hinweis auf den Grad der Seltenheit dieser "Vorläufer"-Karten.
Sehr selten sind private Karten, d.h. nicht vom Patronat extra für diese Veranstaltung herausgegebene Belege, mit der Flugpost befördert worden. Vereinzelte Briefbeförderungen stellen jeweils Unikate dar.
Auf Ansinnen der örtlichen Papierwarenhändler, die sich im Absatz ihrer Ansichtskartenvorräte beeinträchtigt fühlten, wurden alsbald Postkarten beliebiger Art offiziell zugelassen. Die Postkarten waren in der zweiten Veranstaltungswoche mit der 30 Pfennig Luftpostmarke freizumachen, nachdem bereits in der ersten Woche "private" Karten mit nur 10 Pfennig Luftpostfrankatur durchgerutscht waren. Zudem sind einzelne Briefe im Rahmen der Veranstaltung anstandslos mitbefördert worden, obwohl diese offiziell überhaupt nicht zulässig waren.